Turkmenistan 

Erste Begegnung mit Wladimir

Im Winter 1999 flog ich das dritte Mal dienstlich nach Ashgabat. Große Metropolen und Hotels wirken sehr erdrückend auf mich, und so hatte ich auch hier meine Bergausrüstung bei mir, um die Flucht in die Natur antreten zu können; zumal ich drei Tage frei hatte. Ich nahm mir einen Bergführer, mit dem ich im Sommer bereits in eine missliche Situation geraten war, als er beim Abstieg aus den Bergen des Kopet Dag den Weg verfehlte und wir bei 45°C in den Geröllhängen fast verdurstet wären. Ich war mir zwar bewußt, daß dieser Mann nicht sehr verlässlich war, aber ich hatte keine Alternative zu ihm; außerdem kannte ich den Weg diesmal selbst einigermaßen.

So begannen der besagte Bergführer, mein österreichische Kollege - ein exellenter Bergwanderer - und ich um 5 Uhr morgens unsere Tour auf den ca. 2500m hohen Dushak. Leider verließ uns unser Berführer bereits am Fuße des Berges, um sich etwas zu erholen. Er meinte, wir sollten vorangehen und er würde bald folgen. Da ich den Weg schon kannte, marschierten wir weiter und erreichten bei einbrechender Dunkelheit den schneebedeckten Gipfel. Unser Bergführer war immer noch nicht aufgeschlossen und so waren wir heilfroh, daß die Baracken der ehemaligen Frühwarnradarsysteme noch vorhanden waren und sich zudem eine Gruppe einheimischer Bergsteiger und Berwanderer eingefunden hatte. Diese waren entsetzt und zutiefst in ihrer Ehre verletzt, als wir ihnen unsere Geschichte mit unserem angeblich professionellen Bergführer erzählten. Inzwischen war die Temperatur auf -15°C gefallen und aufziehende Wolken verdunkelten den vorher noch klaren Sternenhimmel vollends. Es war unmöglich, daß unser Bergführer unter diesen Lichtverhältnissen noch aufschließen konnte. Wir machten uns nun große Sorgen und Wladimir organisierte bereits die Suchaktion, die wir am nächsten Morgen mit Beginn der Dämmerung starten wollten. Alle Anwesenden waren von seiner Umsicht und Erfahrung und Menschlichkeit gebannt. So kam es, daß acht fremde Menschen - ohne Diskussion oder Bedenken - unter seiner Regie eine Suchaktion durchführten, die dann auch noch vom Erfolg gekrönt wurde.

Seitdem habe ich
viele außergewöhnliche Bergtouren mit ihm erlebt, und darf diesen außergewöhnlichen Mann zum Kreise meiner Freunde zählen.
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